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Exponat: Von der Freiheit, nicht auf Kosten anderer zu leben – Warum lassen wir die Klimakatastrophe zu?

Weiterführende Informationen, Quellen und Anregungen

Zwischen September 2023 und Mai 2024 entwickelte eine kleine Projektgruppe der Psy4F mit engagierter Unterstützung einer Museumspädagogin das Exponat „Von der Freiheit, nicht auf Kosten anderer zu leben“. Von Mitte Mai 2024 bis Mitte September 2024 ist es auf dem Ausstellungschiff MS Wissenschaft auf deutschen Flüssen (Tourplan: https://ms-wissenschaft.de/de/besuch/tour/ ) unterwegs und kann dort kostenfrei besucht werden. Im Anschluss wird es in weiteren Ausstellungen zu sehen sein.
Hier sind Hintergrund-Infos zu den dargestellten Inhalten zu finden.

Exponat MS Freiheit

Die Meilensteine des Wissens:

1972 Bericht des Club of Rome: „Die Grenzen des Wachstums“

Der Bericht benennt, dass die Wachstumsgrenzen im Laufe der nächsten 100 Jahre erreicht sein werden, wenn die Entwicklungen der Weltbevölkerung, Industrialisierung, Umweltverschmutzung und Ausbeutung von Rohstoffen so weitergehen. 

1979 Erste Weltklimakonferenz: Gemeinsame Sorge wächst

Wissenschaftler*innen, Politiker*innen und Behördenvertreter*innen aus 53 Nationen kommen zusammen, beraten, schaffen ein Weltklimaprogramm und stoßen die Gründung des Weltklimarates IPCC (International Panel on ClimateChange) an.

1987 Brundtland-Bericht: Grundlagen für nachhaltige Entwicklung

Die Weltkommission für Umwelt und Entwicklung veröffentlicht in dem Bericht erstmals Richtlinien für eine nachhaltige Entwicklung mit dem Ziel, aktuelle gesellschaftliche Bedürfnisse zu befriedigen, ohne dabei die Bedürfnisse zukünftiger Generationen einzuschränken: „A global agenda for change – Our common future“.

1990 Erster IPCC-Bericht: UN erkennt Gründe und Risiken des Klimawandels an

Durch den ersten Sachstandsbericht des IPCC entsteht die Grundlage der Klimarahmenkonvention, die 2 Jahre später verabschiedet wird. Ab jetzt gibt es alle 5-6 Jahre IPCC-Berichte zum aktuellen Wissensstand, wie der Mensch das Klima beeinflusst.

1992 Umweltgipfel in Rio: Internationale Selbstverpflichtung zum Handeln

Auf diesem Treffen zeichnen zunächst 154 Staaten die Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen, wodurch die internationale Staatengemeinschaft weltweite Klimaänderungen als ernstes Problem anerkennt und sich zum Handeln verpflichtet.

1997 Kyoto-Protokolls: Erste Emissionshöchstmengen für
Industrieländer

Das Kyoto-Protokoll legt erstmals verbindliche Zielwerte für den Treibhausgas-Ausstoß für Industriestaaten fest. Ende 2011 haben 191 Staaten sowie die Europäische Union das Kyoto-Protokoll verbindlich unterzeichnet. Kanada steigt aus und die USA haben bereits 2001 abgelehnt. 

2009 15. UN-Klimakonferenz: Ausgleichsfond für Klimaschäden
im globalen Süden

Die Industriestaaten verpflichten sich, Ländern des globalen Südens ab 2020 jedes Jahr 100 Milliarden Dollar zur Verfügung zu stellen. Die besonders betroffenen Länder, die aber selbst wenig Emissionen verursachen, bekommen bis 2020 allerdings nur 80 Milliarden.

2015 21. UN-Klimakonferenz: 1,5-Grad-Ziel wird vereinbart

Die Staatengemeinschaft einigt sich in Paris erstmals verbindlich darauf, die Erderwärmung auf deutlich unter 2 °C, möglichst unter 1,5 °C, zu begrenzen. In der zweiten Hälfte des 21. Jahrhunderts soll die sogenannte Treibhausgasneutralität erreicht werden durch drastische Senkung der Emissionen und Stärkung von Wäldern und Mooren, die Treibhausgase binden. 

2021 Sechster IPCC-Bericht: Der Klimawandel ist unzweifelhaft
menschengemacht

Der 6. Bericht stellt klar: Der Klimawandel ist eindeutig durch Treibhausgasemissionen verursacht und menschengemacht! Sowohl die durchschnittliche als auch die extreme Hitze hat auf allen Kontinenten dramatisch zugenommen und ist eindeutig dem Klimawandel zuzuschreiben.

Mehr Informationen findet ihr unter den entsprechenden Stichworten und bei Wikipedia sowie beim Club of Rome oder Umweltbundesamt.

Katastrophen – durch den Klimawandel verursacht oder verstärkt

Quellen der Inhalte und Bilder

1992: Hitzewelle und Dürre im südlichen Afrika

1992 Hitzewelle und Dürre im südlichen Afrika

Buch: Otto, F. (2023): Klimaungerechtigkeit. Ullstein.
https://www.desertifikation.de/daten-fakten-grafiken/duerren/ (abgerufen 1.4.24)

Bild (Beispiel): https://pixabay.com/de/photos/dürre-rissige-erde-trockene-erde-19478/

https://www.dw.com/de/kaum-wiederaufbau-ein-jahr-nach-dem-zyklon-idai/a-52662600; (abgerufen 24.3.24)

Bild: (Beispiel): privat (Zakari Munamati)

https://www.wwf.at/3-milliarden-tiere-opfer-der-buschbraende-in-australien/ (abgerufen 29.3.24)

Bild: https://pixabay.com/de/photos/koala-feuer-wald-bär-flammen-7185273/

https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/514557/flutkatastrophe-in-pakistan/ (abgerufen 6.4.24)

Bild (Beispiel): https://pixabay.com/de/photos/flut-regen-swat-bezirk-pakistan-7411908/

Weitere Quellen und Inspirationen

Dieser Artikel hat uns zu unserem Projekt inspiriert:
Brand et al.: From planetary to societal boundaries: an argument for collectively defined self-limitation 

Für die Gestaltung der Weltkarte haben wir Daten verwendet aus diesem Artikel:
Andrew Fanning und Jason Hickel:
Compensation for atmospheric appropriation